Filmkritik: Hooligans 3 – Never Back Down
Die Green Street Elite ist zurück! Acht Jahre nach Lexi Alexanders original Film erscheint Anfang Dezember schon das zweite Sequel, ebenfalls als Direct-to-DVD Version. Wir haben uns das Fan-Geprügel angesehen und verraten euch, ob Hooligans 3 Zeug für einen guten DVD-Abend hat.
Der 2005 erschiene Film Hooligans gehört neben der Der Herr Der Ringe-Trilogie wohl zu den bekannteren Filmen mit Elijah Wood und erfreut sich einer großen Fangemeinde. Leider ist aber auch dieser Streifen 2009 einem ersten Sequel zum Opfer gefallen, der sich durch eine öde Story und schlechte schauspielerische Leistung nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat und nach dem Anschauen schnell wieder in Vergessenheit gerät.
Umso überraschender ist da nach vier weiteren Jahren eine weitere filmische Fortsetzung. Nach Jesse V. Johnson (The Package) versuchte sich jetzt auch James Nunn (Cockneys vs. Zombies) an einer weiteren Erzählung über die Mitglieder der Green Street Elite (GSE). Und auch wie im zweiten Teil wird keinerlei Bezug auf den original Film genommen und auch auf Charaktere der vorigen Filme wurde verzichtet.
Dafür trumpft Hooligans 3 – Never Back Down aber mit dem bekanntesten Hauptcharakter seit Elijah Wood auf, mit niemand geringerem als Scott Adkins!
Auch das Drehbuch aus der Feder von Ronnie Thompson scheint dem Universal Soldier-Star auf den Leib geschrieben zu sein. In dem dritten Streifen verkörpert der Stuntman und Kampfsportler das ehemalige GSE-Oberhaupt Danny, welcher sich von den kleinkriminellen Machenschaften der ´Firma´ abgewandt hat um sein Lebensunterhalt als Profi-Kämpfer zu verdienen. Als Danny die Nachricht erhält, sein Bruder sei während eines illegalen Kampfes getötet worden, sinnt dieser auf Rache und beschließt im Hooligan-Milleu die Mörder seines Bruders ausfindig zu machen.
Von Green Street Elite wie wir sie 2005 kennengelernt haben ist heute nicht mehr viel übrig. Die Gemeinschaft aus prügelwütigen Fußballfans ist am Boden, die Kämpfe sind längst nicht mehr das, was sie einmal waren und wurden in Form von regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen in den Untergrund verlegt. Diese Turniere werden zwischen den einzelnen, verfeindeten Firmen ausgetragen und finden oft nachts oder in zwielichtigen Hinterhöfen statt.
Die Austragungsorte sind wohl mit Bedacht gewählt, denn die Kämpfe, bei denen jeweils fünf Mitglieder aus einer Firma gegen eine andere antreten, sind nichts für Weicheier. Und genau hier zeigt Hooligans 3 – Never Back Down das, was er am besten kann: knallharte Mann gegen Mann Kämpfe, die Blut spritzend und Knochen brechend ausgetragen werden. Der genial besetzte Scott Adkins zeigt was in ihm steckt, liefert eine einwandfreie Performance ab und bringt so manchen gegnerischen Kiefer zum Knacken. Wer zumindest den ersten Film gesehen hat und die Formel kennt, den wird es nicht überraschen, dass Teil 3 mit dem Aufeinandertreffen der Green Street Elite mit dem ewigen Rivalen Millwall gipfelt.
Hat man im zweiten Teil noch kläglich versucht, das Setting hinter die Mauern eines Gefängnisses zu verlegen, kehrt der dritte zurück zum Anfang. Mit Danny kehrt der Zuschauer zurück in die dreckigen Straßen eines Londoner Vorortes und auch zurück in den Pub, der der Green Street Elite als Basis dient. Der Regisseur hat sich sichtlich an dem ersten Film orientiert, zeigt die raue Welt der Londoner Hooligans, legt viel Wert auf die Beziehungen der einzelnen Charaktere und steuert von Beginn an auf die Begegnung mit dem Erzrivalen zu.
Nach einer weiteren Fortsetzung von `Hooligans` hat nun weiß Gott keiner geschrien und besonders nach dem grausigen zweiten Teil dürfte so manch einer mit dieser Filmreihe abgeschlossen haben. Doch gegen alle böse Vorahnungen hat Hooligans 3 – Never Back Down die tiefe Wunde gestopft, die Hooligans 2 verursacht hat. Eine Rückkehr zu den Wurzeln war denkbar ratsam und dank Scott Adkins und weiteren, gut ausgewählten Schauspielern sind dieses Mal sogar die einzelnen Charaktere recht interessant gestaltet. Abwechslung in die eher einfach gestrickte Rache-Story bringt da Kavey Barnfield (Resident Evil: Afterlife) als Inhaberin des Pubs und kleines Liebesintermezzo von Danny.
Fazit: Hooligans 3 – Never Back Down ist brutaler, gnadenloser und tiefgründiger als seine Vorgänger. Das Konzept einer simpel gestrickten Rache-Story reicht für diese Art Film absolut aus, doch leider zündet ein spät auftauchender Twist so gar nicht und der Streifen geht ohne jegliche Besonderheit zu Ende. Regisseur James Nunn hat einen Film geschaffen, der definitiv besser ist als Teil zwei und auch den ersten Film mit Respekt behandelt, doch Hooligans 3 – Never Back Down ist und bleibt ein weiteres Sequel und ist daher nur Liebhabern des Originals zu empfehlen.